Bronze- und Silberschmuck – Zusammensetzung, Reinigung und Pflege
Bei Bronze handelt es sich um eine Legierung aus Kupfer und Zinn, wobei die Anteile unterschiedlich sein können, weil alle Legierungen mit mindestens 60 % Kupfer als Bronzen bezeichnet werden. Das führt dazu, dass die Farbtöne von Bronzen sich unterscheiden können, manchmal ist das Metall etwas rötlicher, manchmal eher goldfarben.
Wenn das Kupfer statt mit Zinn mit Zink legiert wird, wird das Metall Messing genannt. Schmuckstücke aus Messing haben meist eine gelbliche Farbe, je nach Zinkanteil heller oder dunkler.
Bei Silber, das für Schmuck verwendet wird, handelt es sich fast immer um 925er Silber, also einer Legierung, die aus 925 von 1000 Teilen Silber besteht, der 75 von 1000 Teile eines anderen Metalls, meist Kupfer beigemischt sind. Diese Legierung ist härter als reines Silber und lässt sich deshalb für Schmuck besser verwenden. Durch den minimalen Kupferanteil hat Schmuck aus 925er Silber einen charakteristischen, warmen Silberton.
Zur Dokumentierung des verwendeten Materials sind die meisten Schmuckstücke aus 925er Silber mit einem Stempel mit eben diesen Zahlen versehen, der „Punzierung“. Allerdings gab und gibt es in Deutschland keine Pflicht zur Punzierung von Schmuckstücken, so dass auch hier das Fehlen des Stempels keinerlei Aussage über die „Echtheit“ des Schmucks trifft. Bei manchen filigranen Schmuckstücken gibt es einfach keine geeignete Stelle, einen solchen Stempel anzubringen ohne den Schmuck zu beeinträchtigen. Wenn aber die Punzierung auf dem Schmuckstück angebracht ist, ist es verpflichtend, dass diese den Feingehalt Silber korrekt angibt.
Das Schmucksilber „925er“ wird auch Sterlingsilber genannt. Der Name, der sich auf das „Britische Pfund Sterling“ bezieht, rührt her vom frühen Silber-Penny aus England, der „Sterling“ genannt wurden. Auch dieser Name hat natürlich einen Ursprung, er leitet sich ab vom Begriff „esterling“ oder auch „easterling“ für „vom Osten her kommend“, der für die frühen Pfennigmünzen stand, die von Europas Festland Ihren Weg nach England fanden. Den Begriff „Pfennig“ gibt es übrigens bereits seit dem 8. Jahrhundert... nun ja, wir verzetteln uns.
Tipps zur Pflege von Bronzeschmuck und Silberschmuck:
Es ist ein etwas leidliches Thema. Jeder, der Schmuck aus Messing, Bronze oder Silber besitzt, hat vermutlich schon die Erfahrung gemacht, dass Dieser mit der Zeit anläuft. Und auch, wenn es immer wieder Zeitgenossen gibt, die hinter dieser Eigenschaft einen Qualitätsmangel vermuten, ist es eine unumstößliche Eigenschaft dieser Schmuckmetalle zu oxidieren, also anzulaufen. Der Oxidationsprozess entsteht durch die Reaktion der Metalle mit der umgebenden Luft und natürlich auch der Hautfeuchtigkeit beim Tragen. Je nach Zusammensetzung dieser Hautfeuchtigkeit, die durch viele Faktoren, wie auch Ernährung, Genussmittel, Medikamente etc. beeinflusst wird, führt das dazu, dass bei einem Träger der Schmuck weniger, bei dem Anderen mehr anläuft.
Was dabei heraus kommt, hängt vom Metall ab:
Bronze und Messing neigen durch den Kupferanteil dazu, sich selbst und auch die Haut (besonders bei Ringen) grünlich bis schwärzlich zu verfärben. Was bei einer Bronzestatue noch einen gewissen Reiz ausmachen mag, ist bei Schmuck tatsächlich doch eher lästig, wobei zu sagen ist, dass es sich bei der Patina, wenn auch der Begriff umgangssprachlich benutzt wird, nicht um Grünspan handelt und die Schicht ungiftig ist. Eine gute Möglichkeit, die Hautfärbung zu vermeiden, ist das Beschichten der die Haut berührende Teile des Schmucks mit klarem Nagellack.
925er Sterlingsilber hingegen wird dunkel bis hin zu schwarz und färbt gegebenenfalls auch die Haut des Trägers schwarz. Seit einiger Zeit wird häufig bei Silberschmuck die Oberfläche „rhodiniert“, also mit Rhodium beschichtet, was zwar recht hilfreich ist gegen das Anlaufen, aber natürlich auch den Charakter des Schmuckstücks verfälscht, da die schöne Silberoberfläche verdeckt ist von dem etwas graueren, kälteren Farbton des Rhodiums.
Aber nicht verzagen, es gibt Möglichkeiten, Euren Schmuck wieder schön und glänzend zu machen:
Zunächst ist es sinnvoll, den Schmuck immer möglichst trocken und sauber zu halten, wodurch die Oxidierung verzögert werden kann. Die Aufbewahrung in luftdichten Plastikbeuteln ist sehr hilfreich hierbei. Ihr könnt auch zusätzlich ein Stück Schulkreide mit in die Schmuckdose legen oder auch eines dieser kleinen Tütchen, die man in so vielen Lieferungen bekommt und die mit feuchtigkeitsbindendem Kieselgel gefüllt sind.
Wenn der Schmuck aber nun doch angelaufen ist, gibt es sehr unterschiedliche Möglichkeiten: Es gibt Putztücher für unterschiedliche Metalle: Silberputztücher und für Bronze- bzw. Messingschmuck Kupferputztücher. Diese eignen sich hervorragend bei leichteren Fällen von Verfärbungen und durch Anlaufen matter Oberfläche.
Als nächste Möglichkeit können Polierpasten in unterschiedlichster Zusammensetzung zur Reinigung verwendet werden. Bei den Hausmitteln angefangen ist es eine sehr einfache Variante, normales Salz mit etwas Essig anzufeuchten und das Metall damit abzureiben. Oder aber man mischt aus Mehl, Salz und Essig eine eine Polierpaste zusammen. Das Gute an der Paste ist, dass man im Gegensatz zum Putztuch auch tiefer liegende Stellen gut erreichen kann. Die Paste wird dann nach etwas Einwirkungszeit mit Wasser und einer feinen Bürste, wie z.B. einer alten Zahnbürste dann wieder entfernt.
Bei der Reinigung von Messing und Bronze hat sich auch die gute, alte Zahnpasta als Poliermittel bewährt. Damit nicht genug, auch Backpulver oder Zitronensäure mit Natron können hier verwendet werden. Wer nicht selbst am Küchentisch mischen möchte (Handschuhe und Augenschutz sind natürlich Pflicht), für den gibt es fertige Polierpasten zu kaufen, sowohl für Sterlingsilber, als auch für Bronze und Messing, wobei sich in unserer Erfahrung die Pasten der Firma Elsterglanz bewährt haben, die es für unterschiedlichste Materialien gibt.
Nach der Reinigung des Schmuck das sorgfältige Abtrocknen nicht vergessen!
Etwas Pflanzenöl bringt den Schmuck zum Glänzen.
Von uns bisher nicht getestete, aber auch bekannte Möglichkeiten, sind das Abreiben von angelaufenem Schmuck mit Sauerkrautbrühe oder rohen Kartoffeln. Da wir hier aber keine Erfahrungen haben, müsst Ihr das Ergebnis selbst beurteilen. Weitere, von uns nicht ausprobierte, Methoden sind die Reinigung mit Buttermilch und dem Kochwasser von Kartoffeln oder Knödeln.
Die nächste Möglichkeit zur Reinigung von Silberschmuck besteht in der Reinigung mittels Alufolie und Salzlösung. Hierzu kleidet man eine Schale mit Aluminiumfolie aus, fügt 1 -2 Teelöffel Salz hinzu und legt des Schmuck in die Schale. Das Ganze übergießt man mit heißem Wasser und siehe da, nach einigen Minuten ist der Silberschmuck wieder blank.
Das ist kein Hexenwerk, sondern eine chemische Reaktion:
Sehr einfach gesagt (alle Chemiker mögen mir meine Unwissenheit verzeihen) wird der schwarzen Schicht auf dem Silber, die durch die Reaktion mit dem Schwefelwasserstoff in der Luft entstanden ist, durch das reaktionsfreudigere Aluminium der Schwefel „entzogen“ und die Schicht löst sich auf. Den Schwefel riecht Ihr dann allerdings auch. Ein wenig Zitronen- oder Essigsäure verstärkt den Prozess. Danach, wie immer, den Schmuck gut abspülen und sorgfältig abtrocknen.
Wer nun wirklich nicht herumprobieren und mischen möchte, für den gibt es noch fertige Tauchbäder für Silber- bzw. auch für Bronze- und Messingschmuck. Die Silberbäder sind verbreiteter, das Tauchbad für Bronze und Messing gibt es aber z.B. im Münzfachhandel. Dies ist vermutlich die einfachste Möglichkeit der Schmuckreinigung.
Nun steht der langlebigen Schönheit Eurer Schmuckstücke nichts mehr im Wege!
Wir wünschen Euch viel Erfolg bei der Anwendung der unterschiedlichen Methoden.